peter h. bokel zahnarzt - behandlung

Jeder von uns hat bereits vom ersten Zahn an eine kleine Rille (Sulcus) zwischen Zahn und Zahnfleisch. Und genau in dieser Rille sammeln sich die Beläge. Wird der klebrige Zahnbelag (Plaque) nicht komplett entfernt, kommt es zunächst zu einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis). Zu erkennen ist diese Entzündung an Rötungen und Schwellungen des Zahnfleisches. Zusätzlich kommt es zu Blutungen zum Beispiel beim Zähneputzen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung wird nicht nur das Zahnfleisch geschädigt, sondern auch der darunter liegende Kieferknochen. Ist der gesamte Zahnhalteapparat von dieser Entzündung betroffen, spricht man von einer Parodontitis (im Volksmund „Parodontose“).


Ab etwa dem 40. Lebensjahr ist die Parodontitis die häufigste Ursache für einen Zahnverlust.

Und wie inzwischen durch zahlreiche Studien belegt wurde, ist sie z.B. als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einzustufen. Daher ist in jedem Fall eine professionelle Hilfe und Behandlung der Parodontitis erforderlich.

Das fängt mit einer möglichst frühzeitigen Diagnose an. Aus diesem Grund legen wir bei jeder Routineuntersuchung besonderen Wert auf eine Begutachtung des Zahnfleischsaums. Die Kosten für die gängige Untersuchungsmethode – den Parodontal-Screening-Index (PSI) – übernimmt die gesetzliche Krankenkasse alle zwei Jahre. Auch geben Röntgenbilder wichtige Informationen zur Situation des Kieferknochens.


Liegt eine Parodontitis vor, richtet sich die Behandlung in Art und Umfang nach der Schwere der Knochen- und Zahnfleischschädigung. Zunächst werden alle über dem Zahnfleischrand sichtbaren harten und weichen Zahnbeläge professionell entfernt. Unsere Prophylaxemitarbeiterinnen erstellen Ihnen ein individuelles Zahnreinigungskonzept.

Anschließend wird für jeden Zahn der Grad der Erkrankung ermittelt. Dabei wird an jedem einzelnen Zahn an vier Stellen die Tiefe des Sulcus gemessen. Ist der ermittelte Wert größer als 3 Millimeter, handelt es sich um eine behandlungsbedürftige Zahnfleischtasche.


Die Behandlung dieser Taschen erfolgt in der Regel unter einer örtlichen Betäubung. Alle in der Tasche vorhandenen Beläge werden mit modernen Ultraschallgeräten und speziellen Handinstrumenten entfernt. Danach wird die Wurzeloberfläche geglättet. Im Anschluss an die Behandlung ist meist nicht mit Schmerzen oder Nachblutungen zu rechnen. Trotzdem sollte man am Tag der Behandlung auf starke körperliche Belastungen verzichten. In besonders stark ausgeprägten Fällen ist auch eine sog. „offene Behandlung“ erforderlich. Dabei wird der Zahnfleischsaum eröffnet. Die freigelegte Wurzeloberfläche kann so unter direkter Sicht behandelt werden.


Etwa 4 bis 6 Wochen nach der Behandlung erfolgt die erste Nachuntersuchung. Dabei wird besonders auf die Ansammlung von neuen Belägen geachtet.


Weitere Nachuntersuchungen sind im ersten Jahr nach der Behandlung etwa alle 3 Monate sinnvoll. Danach sollten Sie alle 6 Monate zur Nachuntersuchung kommen. Bei dieser Nachuntersuchung ist dann eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung empfehlenswert.


Der Behandlungserfolg ist insgesamt von mehreren Faktoren abhängig.

Zum einen ist natürlich eine sorgfältige Behandlung in der Praxis erforderlich. Darüber hinaus sind Sie aber auch selbst für eine langfristige Genesung Ihres Zahnfleisches verantwortlich. Sie sollten sich täglich ausreichend Zeit zur perfekten Reinigung Ihrer Zähne nehmen. Und Sie sollten auf jeden Fall das Rauchen komplett einstellen.